German Institute on Radicalization
and De-radicalization Studies

Simon Cornwall - Fellow

Simon diente für 14 Jahre in der britischen Armee und wurde insgesamt dreimal in den aktiven Kampfeinsatz beordert. Er war während seiner gesamten Dienstzeit im Bereich der Terrorismusbekämpfung in Nordirland beteiligt. Nach seiner Karriere im britischen Militär lebte und arbeitete er über 12 Jahre als militärischer Berater in Saudi Arabien und bildete dort Kadetten aus.

Nach seiner Rückkehr wurde Simon Bewährungshelfer in London und arbeite mit hoch gefährdeten Straftätern im Bereich der Drogenkriminalität. Er leitete anschließend die Sachbereiche für Straftäter und Gerichte. 2009 wurde Simon mit der Einrichtung der Zentralen Extremismus Einheit beauftragt (welche später in die Abteilung für Extremismus und Hasskriminalität umgewandelt wurde). Er war dort Geschäftsleiter bis Juni 2015 und hat in diesem Zusammenhang täglich mit extremistischen und terroristischen Straftätern gearbeitet. Simon war für Beratung und Ausbildung von Polizisten, Bewährungshelfern und Justizvollzugsbeamten zuständig und entwickelte/beaufsichtigte verschiedenste Interventionsprogramme und Methoden. In dieser Funktion beriet Simon ebenfalls verschiedene Regierungsstellen, sowohl im In- als auch im Ausland und entwickelte zahlreiche Pilotprojekte im Bereich der Terrorismusbekämpfung. Auf europäischer Ebene war Simon aktiv an mehreren Kooperationsprojekten beteiligt, die er teilweise entwickelte und leitete. Simon ist Mitglied im Radicalization Awareness Network (RAN) der Europäischen Kommission seit dessen Gründung.

Simon war zudem Leiter der Abteilung für Terrorismusbekämpfung im Londoner ‘National Offender Management Service’ (NOMS). In dieser Funktion war Simon mit der individuellen Fallbetreuung von als hoch gefährlich eingestuften Straftätern betraut.Simon hat persönlich mehr als 75 verurteilte Terroristen im Großraum London und über 40 inhaftierte Terroristen betreut. Seine Arbeit erstreckte sich auf verschiedenste Formen von Extremismus und Terrorismus, z.B. religiös motiviert, rechtsextrem, linksextrem, anarchistisch und Tierrechtsextremismus. Unter seiner Leitung beurteilte die Abteilung für Extremismus und Hasskriminalität bis zu 30 Personen pro Monat, welche zu der Einheit aufgrund der hohen Gefahr gewaltsamer Straftaten verwiesen worden sind.

Simon entwickelte darüber hinaus dreitägige Ausbildungskurse für Sachbearbeiter im Bereich gewaltsamer und extremistischer Straftäter und führte diese auch zahlreich durch. Er berät zudem über zukünftige Gefahren im Bereich der Terrorismusbekämpfung.

Vor Kurzem wurde Simon vom “Office of Security and Counter Terrorism (Home Office)” beauftragt ein Koordinationszentrum im Bereich der Radikalisierungsprävention und Deradikalisierung im Londoner Stadtteil Wandsworth aufzubauen und zu leiten. Das Ziel ist es die Fähigkeiten zu Erkennung von Radikalisierung bei allen beteiligten Partnern und Sachbearbeitern zu erhöhen und die Gemeinde stärker gegen extremistische Propaganda und Rekrutierung zu schützen. Weiterhin sollen verschiedene „Counter-Narrative“ Projekte erprobt werden.